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Ermittlung der theoretischen und labortechnischen Grundlagen zur sortenreinen Gewinnung von wertvollen ölinhaltsstoffen bei der semikontinuierlichen Desodorierung von Pflanzenölen

  • Projektbeginn: 07/2009
  • Förderprogramm: ZIM (BMWi)
  • Bearbeitungszeitraum: 01.07.2009 –30.06.2011
  • Projektpartner: öHMI Engineering GmbH, Magdeburg

Ausgangslage:

Das Desodorieren (oder Dämpfen) als letzte Stufe der Raffination von Pflanzenölen erfolgt unter hohem Vakuum. Hier werden im Produkt unerwünschte Fettbegleitstoffe, aber auch wertvolle Minorkomponenten wie Tocopherole, Phytosterole und Polyphenole unter Durchleiten von Wasserdampf nach dem Prinzip der Trägerdampfdestillation abgetrennt.

Für die Desodorierung werden häufig semikontinuierliche Anlagen verwendet, die einen schnellen Wechsel auf eine andere ölsorte ermöglichen. In der Vergangenheit wurde die Desodorierungsstufe in erster Linie darauf ausgelegt, eine hohe Qualität des raffinierten öles zu erreichen. Jetzt wird immer mehr versucht, auch eine Wertsteigerung des Destillates zu erzielen, indem eine Anreicherung der wertvollen Minorkomponenten angestrebt wird.

Ziele:

Es soll eine neuartige Anlage zur semikontinuierlichen Desodorierung von Speiseölen entwickelt werden, die es gestattet, sowohl hochwertige Minorkomponenten (z.B. Tocopherole, Phytosterole) als auch sortenreine Fettsäuren hoher Qualität und Ausbeute zu gewinnen. Dabei wird der Desodorierungsprozess bei abgestuften Temperaturen durchgeführt, die Brüden der einzelnen Temperaturstufen werden separat kondensiert. Durch Laborversuche sind die stoffspezifischen Grundlagen zu ermitteln, die für die Erstellung eines Anlagenkonzeptes benötigt werden. Durch Technikumsversuche soll die experimentelle Bestätigung des Anlagenkonzeptes erfolgen.

Ergebnisse:

Im Bearbeitungszeitraum erfolgte die Untersuchung und Zusammenstellung von Qualität und Quantität verschiedener Inhaltsstoffe in Rohöl, teil- und vollraffiniertem öl von Soja, ölpalme, Sonnenblume, Raps und Kokos. Weiterhin wurden spezifische Kennwerte und -kurven zusammengetragen. Laborversuche zur semikontinuierlichen Desodorierung bei unterschiedlichen Temperaturstufen ermöglichten eine Stoffmengenbilanzierung. Die chemischen Analysen der Ergebnisse nach dem Gehalt an Tocopherolen, freien Fettsäuren, trans-Fettsäuren und Sterolen ließen eine Prozessqualifizierung zu. Dies erlaubte die Entwicklung mathematischer Modelle, anhand derer die Vorausberechnung des Gehaltes spezieller Minorkomponenten, abhängig von der Prozessauswahl, möglich ist. Zur überprüfung der Laborversuche wurden Versuche in einer kleintechnischen Anlage durchgeführt.

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