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Entwicklung eines Verfahrens zur Anreicherung und Isolierung von wirksamen Applikationsformen von Lignanen aus Leinsamen

  • Projektbeginn: 09/2008
  • Förderprogramm: InnoWatt (BMWi)
  • Laufzeit: 01.09.2008 – 31.12.2010

Ausgangslage:

Leinsaat enthält im Vergleich zu anderen bekannten Kulturpflanzen einen deutlich höheren Anteil an Lignanen mit ca. 350-600 mg/100 g. Lignane gehören zu den phytoöstrogenen Substanzen, die als biologische Eigenschaft hormonelle Aktivitäten ausüben. Die Lignane im Leinsamen besitzen antioxidative Wirkungen. Sie tragen wie die Isoflavonide dazu bei, Krebsbildung (u.a. Brust-, Prostatakrebs) zu verhindern, indem sie mögliche toxische Wirkungen von übermäßig gebildetem östrogen hemmen.

Forschungsergebnisse zeigen, dass die Aufnahme von 50 mg des Leinsaatlignans Secoisolariciresinol-Diglucosid (SDG) täglich ausreicht, um von der positiven gesundheitlichen Wirkung zu profitieren. Das Interesse an Lignanprodukten hat daher in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Struktur von Secoisolariciresinol-Diglukosid u. Matairesinol
Produktentwicklungen gab es bisher nur in den USA und Kanada.

Ziele:

Es soll ein Verfahren zur Isolierung und Anreicherung von Lignanen aus Leinsamen und die Gewinnung eines lignanangereicherten Rückstandes entwickelt werden. Dabei wird ein Lignangehalt von mindestens 20 % im Endprodukt angestrebt. Für die Gewährleistung einer hohen Produktqualität und Marktakzeptanz sind die Gewinnung der Lignane und das Herstellungsverfahren eines lignanangereicherten Produktes nach den Grundsätzen der europäischen Standards über die ökologische und biologische Produktion zu realisieren. Eine Anwendung lignanangereicherter Produkte ist für Bio-Produkte im Bereich Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel vorgesehen.

Ergebnisse:

Es konnte ein Verfahren zur Anreicherung von Lignanen im Extrakt aus Leinschalen entwickelt werden. Die Zielstellung des Projektes mit mindestens 20 % Lignangehalt wurde erreicht. Bei Anwendungen in Kapseln oder Tabletten mit einer Füllstoffmenge von 300 mg Extrakt können Wirkstoffgehalte von 50 mg Lignan gewährleistet werden. Dieser Gehalt an Lignanen entspricht einer Tagesdosis, welche in der Literatur für prophylaktische Einnahmen von Leinsaatlignanen empfohlen wird. Für die Analytik der Leinlignane ist eine entsprechende Methode zu entwickeln. Aus den Ergebnissen des Vorhabens wurde eine internationale Patentanmeldung mit dem Titel „Schälverfahren für Leinsaat“ (PCT/EP2012/055751) vorgenommen.

Die Entwicklung eines Verfahrens und einer Anlage zur Leinsamenschälung erfolgt innerhalb eines Nachfolgeprojektes.

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