Entwicklung eines Verfahrens zur Inulingewinnung aus Trester der Topinambur-Saftgewinnung
- Projektbeginn: 10/2014
- Förderprogramm: ZIM-KF (BMWi)
- Bearbeitungszeitraum: 01.10.2014 – 30.09.2016
- Projektpartner: Liven GmbH
Ausgangslage:
Die Firma Liven GmbH verarbeitet im Jahr ca. 1000 t Topinambur-Knollen zu Saft. Dabei entstehen ca. 900 t an Saft und ca. 100 t an Trester. Der Trester wird zur Zeit einer kostenneutralen Entsorgung zugeführt.
Dem Topinambur kommt aus ernährungsphysiologischer Sicht eine besondere Bedeutung zu. Neben einer Reihe von Vitaminen enthält die Knolle Inulin.
Inulin ist ein Polysaccharid und für Diabetiker sehr geeignet, da es Fructose-Einheiten enthält und als Glucose-Ersatz dient. Genauer besteht es aus 2 bis 200 Fructose-Einheiten, die am Ende mit einem Glucosemolekül versehen sind. In 100 g frischen Topinambur-Knollen sind 7 – 16 g Inulin enthalten /1/. Der Trester hat noch einen Inulingehalt von ca. 40 % der frischen Knolle.
Ziele:
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung von Inulinpulver durch die Verwertung des bisher nicht wirtschaftlich genutzten Reststoffes Trester aus der Topinambur-Saftherstellung.
Das zu entwickelnde Verfahren soll durch eine Extraktion mit einem geeigneten Lösungsmittel (Wasser, Ethanol) realisiert werden. Dabei sind aus der Literatur bekannte Laboruntersuchungen zu modifizieren und zu einer praxistauglichen Technologie zu entwickeln. Es besteht das Ziel eine Ausbeute von mind. 70 % zu erreichen.
Ergebnisse:
Der PPM entwickelte ein geeignetes Gesamtverfahren im Labor sowie für eine Technikumsanlage (Scale-Up). Das Verfahren kommt ohne den Einsatz organischer Lösungsmittel aus. Es handelt sich hierbei um eine wässrige Extraktion. Die Handhabbarkeit ist dadurch für die Nahrungsmittelindustrie wesentlich vereinfacht sowie sicherer im Umgang und dadurch auch kostengünstiger. Der Inulin-Extrakt konnte mit einer sehr guten Ausbeute von 80 % und mit einer Qualität des Produktes von annähernd 50 % im Labormaßstab gewonnen werden.
Derzeit wird an der technischen Umsetzung des Verfahrens in die Industrie gearbeitet.
/1/ www.topinambur.org vom 25.03.2014