Entwicklung eines Verfahrens zur Raffination von Reisschleiföl sowie der Gewinnung von Oryzanol aus dem öl mittels Kurzwegdestillation
- Projektbeginn: 12/2012
- Förderprogramm: ZIM (BMWi)
- Bearbeitungszeitraum: 01.12.2012 – 31.10.2014
- Projektpartner: Maschinenfabrik Reinartz GmbH
Ausgangslage:
Reisschleifmehl fällt in großen Mengen bei der Herstellung von weiß poliertem Reis an. Derzeit wird es
hauptsächlich in der Futtermittelbranche genutzt. Alternativ könnte es für die ölgewinnung genutzt werden, vor allem wegen des hohen Gehalts an É£-Oryzanol, einem Phytosterin, das nur im Reis vorkommt. Es kann die Cholesterin- und Blutfettwerte deutlich verringern und das Herz-Kreislauf-System schützen. Neben dem Einsatz als Speiseöl im Lebensmittelsektor sind auch Unternehmen aus dem kosmetischen und pharmazeutischen Bereich interessiert.
Ziele:
Es sollte ein einfaches und schonendes Verarbeitungsverfahren zur ölgewinnung entwickelt werden, bestehend aus Konditionierung, Pressung sowie Raffination mit anschließender Oryzanolgewinnung aus dem öl mittels Kurzwegdestillation. Dabei musste das Oryzanol unter sehr schonenden Bedingungen gewonnen werden.
Die Kurzwegdestillation stellte ein solches schonendes Verfahren dar, bei welchem es zu keiner thermischen Schädigung des Produktes kommen sollte.
Die Projektpartner befassten sich sowohl mit den erforderlichen technischen Versuchen zur Optimierung der Versuchsparameter als auch mit der Auslegung der Anlagenkonzeption und der Anlagenkomponenten. Des Weiteren sollten konstruktive Details der zu verwendenden technischen Ausrüstung erarbeitet werden.
Ergebnisse:
Reisöl wurde über Pressung von Reisschleifmehl gewonnen. Durch Physikalische Raffination wurde das öl aufgearbeitet. Die unterschiedlichen Verfahrensschritte, besonderer Wert lag auf der Desodorierung, wurden optimiert. Die Analyse von γ-Oryzanol erfolgte mittels der UV/Vis-Spektroskopie, welche ein schnelles sowie einfaches Analysenverfahren darstellt.
Die Gewinnung eines Oryzanol-Extraktes durch Kurzwegdestillation ließ sich nicht realisieren, da das Stoffgemisch durch einen zu hohen Siedepunkt nicht abdestillierte, sondern im Sumpf verblieb.